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El Colegio Europeo familiar

Vergangenen Sommer erhielt ich die Gelegenheit, einen Monat am Geschehen im Colegio Europeo teilzunehmen. An meiner Weiterbildungsstätte der PHZ Luzern gehörte es zu meinem Spezialisierungsmodul, einen vierwöchigen Auslandaufenthalt im Sinne eines winzigen und bescheidenen Entwicklungsprojektes zu absolvieren. Da ich gerne meine Spanischkenntnisse etwas auffrischen wollte und mir das Konzept der Schule entsprach, entschied ich mich, am Colegio Europeo Panama den integrativen Unterricht genauer anzusehen.
In dieser grossen Stadt fand ich eine kleine, familiäre Schule vor, bei der alle Lehrpersonen sowie alle anderen Angestellten sehr flexibel sein müssen und es auch sind. Die Idee der Schule besteht darin, möglichst vielen Umständen gerecht zu werden. Bereits im 10. Schuljahr genoss eine stark sehbehinderte Jugendliche das Umfeld einer "normal" zusammengesetzten Klasse. Des Weiteren integrierte sich ein Junge mit Down-Syndrom im Klassenverband der 5. Primarklasse.
Auf relativ kleinem Raum begegnen sich alle SchülerInnen ab dem Kindergarten bis zu den bereits fast erwachsenen 12. KlässlerInnen, den Lehrpersonen, dem Hauswart und dem Schulleiterpersonal. Von allen wurde ich äusserst herzlich empfangen und liebevoll aufgenommen. Für mich scheinen sie allesamt ausgesprochen offen wie auch hilfsbereit zu sein. Dies ist vor allem daran zu spüren, dass praktisch kein Tag gleich verläuft. Neben mir und Hans Ineichen hielten sich noch vier weitere deutschsprachige Personen auf. Eine Schülerin besuchte schon seit längerer Zeit den Unterricht dort und konnte den deutschen Neuankömmling gut einführen, bevor sie sich zu verabschieden hatte. Des weiteren fand sich eine Praktikantin ein, die trotz geringer Spanischkenntnisse bestmöglich überall ein wenig eingesetzt wurde. Da unverhofft zwei Deutsch-Lehrpersonen den Unterrichtspflichten nicht mehr nachkamen, durfte ich für kurze Zeit in gewissen Klassen den Deutschunterricht übernehmen, was mir enorm Spass bereitete und eine aufgestellt Abwechslung zu meiner sonstigen Arbeit bot. Am colegio Europeo herrscht also ein reges Empfangen und Verabschieden von in- und ausländischen Besuchern.
Ganz erfreulich war es zu sehen, wie aktuelle Themen aufgegriffen werden. Vor gut einem Jahr stand die Vergösserung des Panama-Kanals zur Abstimmung, worauf die 10. Klasse ein Top-Modell des Panama-Kanals dar- und ausstellte und die Thematik aufzeigte.
Auch unerfreulichere Momente wurden souverän und mit Zuneigung den Kindern gegenüber angegangen. Es gab Situationen, in denen einzelne Kinder nach der Schule nicht abgeholt wurden. Dieses Kind wurde nicht einfach vor geschlossener Schule stehen gelassen, sondern mehrere Personen warteten mit dem Kind zusammen, bis es mit zwei Stunden Verspätung abgeholt wurde.
Dieser Monat verging viel zu schnell vorüber, denn kaum kannte ich die meisten und ihre Aufgabe, der sie nachgingen, musste ich Panama und die Schule bereits wieder verlassen. Ich hoffe mit meiner Rückmeldung, wie man den Unterricht noch etwas modernisieren sowie optimieren könnte, eine Hilfe gewesen zu sein. Gerne denke ich an diese vier intensiven Wochen zurück und wünsche meinen zwei Nachfolgerinnen ebenfalls viele interessante Momente und viel Freude am Erfahrungsschatz, den man danach mit nach Hause in die Schweiz nehmen kann.

Dabei möchte ich auch gleich die Gelegenheit packen und Hans Ineichen einen bewundernswerten Dank aussprechen. Praktisch jeden Tag hat er mich mit seinen innovativen Ideen beeindruckt. Er scheint sich unermüdlich immer wieder für Projekte einzusetzen. Beim letzten, über das ich noch ausführlich informiert wurde, ging es darum, Lap-Top-Computer nach San Blas, einer Inselgruppe im Karibischen Meer, die hauptsächlich von den Indigenas bewohnt sind, zu transportieren.

Allen möchte ich hiermit nochmals einen grossen Dank aussprechen, nicht nur für die Fürsorge um mich, sondern im Speziellen für die Arbeit, die sie in Panama City mit viel engagement angehen.

Weiterhin alles Gute und bis auf ein andermal.

Tanja Dettling

Namenliste
Lehrpersonen
Lehrpersonen CH
Ternay Streuli
Iris Odermatt