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Austausch
PH-Praktikantin erteilt Deutsch-Unterricht.
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Gastpraktikum Colegio Europeo Panama City

Organisatorisches/Lebenssituation
Ausgeschrieben vom International Office fand ich die Gastpraktikumsstelle in einem Infoletter der PH Luzern. Höchst angetan von der Idee wieder einmal einen arbeitstätigen Auslandsaufenthalt zu machen, bewarb ich mich für diese Stelle. Das International Office hat mich stets ausreichend informiertund auf dem Laufenden gehalten, trotz Wechsel der zuständigen Betreuungspersonen. Auch Hans Ineichen hat sein Bestes gegeben, mich stets zu informieren und zu unterstützen. Er weilte während meines Aufenthaltes in der Schweiz, was jedoch kein Problem war für mich, da ich stets wusste, wer in der Schule meine Ansprechsperson ist (Ingrid, welche diesen Job hervorragend gemacht hat.)
Ich hatte die komfortable Situation, gleich im Hostal neben der Schule zu wohnen. Dies ersparte mir lange Schulwege und somit Stau. Das Hostal war eine kleine Oase, in welcher man sich gut erholen und abschalten konnte. Die Kosten für die Übernachtung übernahm die Schule. Ich hatte lediglich den Flug sowie die Kosten des Lebens hier zu bezahlen. Während des Schulbetriebes durfte ich stets gratis in dem kleinen Restaurant essen, somit wurde mir auch ein Teil meiner Lebensunterhaltskosten hier in Panama bezahlt.

Programm
Meine Aufgabe im Colegio Europeo Panama war es, Deutsch zu unterrichten. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit einer Lehrperson (Ingrid), welche wohnhaft in Panama war. Wir unterrichteten die Kinder von 4 bis 8 Jahren. Zusätzlich unterrichtete ich eine Stunde in der Woche die Lehrpersonen im Deutsch. Ziel war es, gemeinsam vom Unterricht voneinander zu lernen und zu profitieren, was hervorragend gekkappt hat. Ingrid war stets offen und interessiert und die Zusammenarbeit war eine grosse Freude. Zusätzlich ging ich bei anderen Lehrpersonen hospitieren, was sehr interessant und auch lehrreich für mich war. Während meines Aufenthalts war der Schulleiter von Uznach in Panama, mit welchem Hans Ineichen zusammenarbeitet. Gemeinsam haben wir die Situation im Colegio analysiert und mögliche Schüler sowie Lehrer für einwen Austausch beobachtet.

Persönliche Beurteilung des Aufenthalts
Ich konnte in Panama sehr viel profitieren und mich persönlich sowie beruflich weiterentwickeln. Für meinen eigenen Unterricht bin ich noch mehr motiviert worden möglichst guten, schülergerechten Unterricht zu leisten. Dies, da ich den Unterricht verschiedenster Lehrpersonen beobachten durfte und einmal mehr erkannte, wie wichtig doch guter, motivierender Unterricht für die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler ist. So sah ich höchst motivierte Lehrpersonen mit tollem Unterricht und aktiven Schülerinnen und Schüler, trotz wenig Ressourcen. Gleichzeitig gab es aber auch weniger motivierte Lehrpersonen, bei welchen der Unterricht schlecht vorbereitet und durchgeführt wurde. Es kristallisierte sich für mich heraus, wie die Schülerinnen und Schüler auf diese unterschiedlichen Unterrichte reagierten.
Für das Studium direkt hat es mir weniger gebracht, ausser, dass ich eine sehr erholsame und erfahrungsintensive Pause gemacht habe, welche mich jetzt wieder mit vollem Elan ins neue Semester starten lässt.
Ich war froh, dass ich selbst bereits zwei Jahre Berufserfahrung hatte. Ich denke der Aufenthalt wäre für mich sowie auch für die Lehrperson Ingrid hier weniger lehrreich gewesen, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre. Ich persönlich empfehle diesen Aufenthalt somit Lehrpersonen, welche bereits eine Zeit unterrichtet haben.
Ich würdee diesen Aufenthalt sofort wieder machen. Dies hat sehr stark auch damit zu tun, dass ich mich sofort integrieren konnte und viele tolle Leute getroffen habe (nicht zwingend in der Schule).Es war für mich wahnsinnig spannend, so viele neue Kulturen zu treffen und von einem mir bis anhin fremden Land lernen zu dürfen. Zusätzlich habe ich dank der Zusammenarbeit mit Ingrid und den Schülerinnen und Schülern vom Colegio Stärken und Schwächen in meinem eigenen Unterricht erkannt. Die Schülerinnen und Schüler sind sehr offen hier und einige haben mir klare Feedbacks gegeben. Dies war ein grosser Motivationsschub für mich, weil Schülerinnen und Schüler mir vermehrt zeigten, dass sie meine Unterrichtsformen sehr mochten. Die Zusammenarbeit mit Hans Ineichen war leider sehr kurz, da er bald wieder in die Schweiz flog. Trotzdem habe ich in Gesprächen mit ihm enorm viel mitbekommen und erfahren. Diese intensiven Gespräche möchte ich nicht missen, da sie sehr horizonterweiternd waren.
Die positiven Aspekte dieses Aufenthalts überwiegen klar. Eine Schwachstelle sehe ich beim Schulleiter hier in Panama. Er war sichtlich wenig interessiert an meiner Arbeit und sieht wahrscheinlich auch keinen sehr grossen Nutzen daraus. Gleichzeitig fiel er durch inkorrekte Aussagen Frauen gegenüber auf.
Ich denke, man könnte den Aufenthalt von Schweizer Lehrpersonen noch gewinnbringender für die Schule gestalten. Das Unterrichten von Deutsch an Lehrpersonen ist eine gute Sache. Viel wichtiger fände ich jedoch das Unterrichten von Methodik und Didaktik. Ich habe während meinenUnterrichtsbeobachtungen gesehen, dass sehr wenig von methodischem und didaktischem Wissen vorhanden ist bei den Lehrpersonen im Colegio. Ich bin der Ansicht, dass viele Disziplinarprobleme, welche momentan herrschen, mitbesser rhythmisiertem Unterricht und Methodenvielfalt gelöst werden könnten. Aus diesem Grund sehe ich hier grosses Verbesserungspotenzial.
Zum Abschluss möchte ich nochmals erwähnen, dass dieser Aufenthalt für mich Gold wert war und ich diese Erfahrung zu jeder Zeit wiederholen würde.

Sommer 2016 / Ingrid Odermatt

Namenliste
Lehrpersonen
Lehrpersonen CH
Ternay Streuli
familiar